Der Aufwand ist hoch, aber es könnte sich lohnen. Direktvermarktung ist für viele Blogger eine lukrative Alternative zu Adsense & Co.
Der nicht zu unterschätzende Vorteil bei Direktvermarktung: Die kompletten Einnahmen gehen in die eigene Tasche. Provisionszahlungen, Gebühren u.ä. entfallen.
Gerade für kleinere Seiten rechnet sich die Direktvermarktung. Ab einer gewissen Größe der Seite, würde diese Form der Werbeplatzvermarktung aber zuviel Zeit in Anspruch nehmen und man greift besser auf einen Vermittler (z.B. Agentur, oder Werbeportal) zurück.
Keine Hemmungen!
Niemand wird dir deinen Kopf abbeissen, nur weil du eine Anfrage stellst. Warum also nicht einfach potentielle Kandidaten anmailen? Ein wenig abgeändert lässt sich ein und das Selbe Schreiben an alle Firmen verschicken.
Problem: Natürlich muss man sich bei einer Direktvermarktung um diese und viele andere Dinge, selber kümmern. Ein Zeitungsverlag hat Aquisiteure, welche freie Werbeplätze an den Mann bringen – Blogger müssen selber ran.
2. Problem: Wohin schicke ich meine Anfrage?
Einige Firmen ignorieren Anfragen die an eine Sammeladresse gemailt werden, oder, was wahrscheinlicher ist, das die Mail auf dem weg zum richtigen Empfänger irgendwo untergeht. Oft findet man auf Firmen-Webseiten die Email-Adressen von Ansprechnpartner und/oder Abteilungen. Am besten ruft man aber bei der Infohotline (Hauptnummer, meisten die mit der 0 als Durchwahl) an und fragt nach der richtigen Emailadresse bzw. nach dem richtigen Ansprechpartner. (oft Marketingabteilung)
Welche Werbekunden soll ich ansprechen?
Das hängt natürtlich in erster Linie von der Thematik deines Blogs ab. Behandelst du auf deinem Blog Themen wie Internet oder Technik, dann vermeide es, Firmen aus dem Bereichen Mode oder Gesundheit anzuschreiben. Das rechnet sich nicht. Eine Ausweitung auf verwandte Gebiete ist natürlich möglich. Was wird im Zusammenhang mit Deinem Thema verkauft oder angeboten?! Einfach mal umhorchen.
Praxisbeispiel: Printmedien
Zu dem Thema, dass du in deinem Blog behandelst, werden sicherlich auch Bücher geschrieben. Gerade kleinerer Verlage sind über eine Buchbesprechung dankbar. Das bringt immerhin mindestens ein Belegexemplar ein, und einen weiteren Artikel zum Thema, was wiederum Mehrwert für deine Besucher bedeutet, erstellst Du ganz nebenbei.
Praxisbeispiel: Handel
Besitzt du einen Diätblog, würden sich folgende Sparten und verwandte Sparten anbieten, um Werbekunden ausfindig zu machen:
-
Lebensmittel – Groß- / Einzelhandel
-
Versand von Tee, Kaffee, Bioprodukte
-
Kosmetik
-
Sportartikel
-
Krankenkassen
Werbekunden richtig anschreiben
Falls Ihr bereits ein Anschreiben mit einem oder zwei Sätzen verfasst habt, schickt dieses Schreiben bitte nicht ab. Es wird sowieso gleich wieder gelöscht / vernichtet. Vermittelt euer Anliegen klar und deutlich. Schweift nicht zu sehr ab und verliert euch nicht in Detail. Die folgenden Punkte sind nur ein paar Denkanstösse und sollten nicht vollständig in ein Anschreiben übernommen werden:
- Benennt die Vorteile der Blog-Werbung
- Erklärt dem Kunden, wie eine Textlink das Ranking der verlinkten Seite beeinflussen kann
- Geht auf die Glaubwürdigkeit eines Blogs bei PR ein.
- Zielgruppe lässt sich gut eingrenzen
- Gutes Umfeld für die Werbung
- Relativ exklusive Werbefläche
- Stammleser identifizieren sich mit dem Blog > schafft Vertrauen
Den eigenen Blog beschreiben
Diese Daten werden eure Werbekunden am meisten interessieren. Bitte nicht zu sehr von den wichtigen Punkten abweichen (Die Sockenfarbe eurer Besucher interessiert den Werbepartner nicht!)
Die wirklich wichtigen Blogdaten:
- Euer Themengebiet
- Die Besucherzahlen / Seitenaufrufe
- Die Leserschaft / Zielgruppe (Alter, Geschlecht, Ausbildungsstand etc.)
- Besondere Infos ( Ihr seid in den deutschen Blogcharts vertreten, euer starker Pagerank und ähnliches)
Den eigenen Blog polieren
wir gehen jetzt einmal davon aus, das euer Blog ein anständiges Erscheinungsbild aufweisen kann und keine Baustelle mehr ist. Exisiteren aktuelle Beiträge? Ist ein Impressum vorhanden? Was steht alles auf der „About Me“ Seite? Besser ihr prüft noch einmal alles und korrigiert bei Bedarf.
Tipp: Auf Werbeerfolge verweisen
Legt eine Seite an, auf der Werbepartner mit Firmenportraits, Rezensionen und ähnliches aufgeführt werden. Wäre sicher kein Fehler – im Sinne von „Referenzen“.
Ins Geschäft kommen
An diesen Punkt sollte man nicht mit den allergrössten Erwartungen
herangehen, und lieber etwas mehr Zeitaufwand einplanen. Nicht bei jedem,
den Du anschreibst, ist überhaupt mit einer Antwort zu rechnen, und zu hohe
Erwartungen würden nur zu einer Enttäuschung bzw. einer Kränkung des Narzissmus führen.
Merke: Man könnte es mit „Bewerbungen schreiben“ vergleichen. Plant einen regen Schriftwechsel ein und sammelt fleissig Ansprechpartner, dann stellt sich auch bald der Erfolg ein!
Danke @ Klaus-Peter vom fressnet.de Blog für die Idee und den Grundentwurf des Artikels.
Hallo sehr guter Artikel. Wie schauts aus mit Vertägen? Sollte man da was vorbereiten oder kommt da dann was von der Firma die man anschreibt? Und wenn nichts kommt wie bin ich auf der sicheren Seite, kann ja auch mal Server Kaputt gehen das der Blog 1-2Wochen Down ist usw. Gibt da ja nen paar worst case szenarien.
Grüße André
Damit, direkt mögliche Kunden anzuschreiben, wäre ich vorsichtig. Hab da schon des öfteren mal was gelesen vonwegen Abmahnung und so. Das war auch der Grund, weshalb ich es bisher nie probiert habe.
Peter: Deshalb sollst du vorher ja auch anrufen und fragen ob du denen eine mail schicken darfst, bzw. ob überhaupt Interesse besteht.
Sowohl E-Mails als auch ein Telefonat könnte rechtlich eventuell fraglich sein. Mit einem Brief ist man absolut auf der sicheren Seite.
Ich würde jedoch auch eine Mail schicken 😉
Danke André!
Habe das bis jetzt immer per Mail geregelt. Im Zweifelsfall hast du die Mail als Nachweis (dein Gegenüber natürlich auch) 😉
Den 2. Punkt würde ich auch ganz pragmatisch angehen. Bei Serverausfall ggf. die Werbung einfach pro ausgefallenen Tag, 2 Tage länger schalten!
Das rechtliche Probleme enstehen können weil man eine Firma bezüglich Werbebuchungen anschreibt, kann ich mir kaum vorstellen?! Mit einer Klage gegen einen Blogger würde sich die Firma doch eher selbst schaden 🙂
Hm,
also wenn man das ganze schwarz macht, also kein Gewerbe angemeldet hat, sollte man mit der ganzen Direktvermarktungsgeschichte wohl etwas vorsichtiger sein, oder?
Oder wie stellt man dann Rechnungen aus? :-/
Generell gilt: Hat man Gewinnabsichten, sollte man ein Gewerbe anmelden, ob jetzt für Direktvermarktung, Affiliateprogramme, Adsense oder sogar für Ebay etc. spielt alles keine Rolle.
Warum also kein Gewerbe anmelden? Kostet so gut wie nix und den Schein hast du innerhalb 10 Minuten. Verwaltungsaufwand ist bei den paar Online-Einnahmen auch minimal.
Ich habe die Direktvermarktung von Werbeplätzen vor, sobald die Seite beispielsweise noch bekannter ist. In dem Artikel hast du wirklich alles Wichtige zusammengefasst, was klasse ist. Danke dafür!
Liebe Grüße
Julia
Keine Ursache 😉
Ein sehr guter Beitrag, vielen Dank. Werde ich früher oder später sicherlich noch einmal brauchen =)
Wegen den Buchhändlern. Klappt das bei Großbuchhandlungen wie Thalia und Pustet auch ??
Hi Pablo,
ich denke, das eher kleinere Verlage mitmachen würden, aber anfragen kostet ja nix (außer Zeit) 🙂
Gruß
Guter Überblick. Wenn man praktisch anfangen will, braucht man dazu weitere detaillierte Infos, welche es in Form von Tutorials jede Menge im Internet gibt. Ich schau immer gerne bei YouTube und suche nach „WordPress xyz“ oder „Marketing xyz“.
Grüße Tobias
Sehr schöne Idee! Ich werde es mir sicherlich bei entsprechendem Erfolg meines Blogs sicherlich mal überlegen eine solche Aktion zu starten.
Hat den schon jemand Erfolg damit? Wenn ja, wie sehen ungefähr die Zahlen aus (rausgeschickte Mails/Briefe und Kunden)?
Seo ist garnicht so einfach wie alle Behaupten, jeder der sich etwas mühe mit seiner Seite gibt weis das auch.
Referenzen…ein gute Idee
Mit der Mail weiß ich nicht so recht es könnte ja als Spam angesehen werden wie auch eine Anfrage auf Link-Tausch. Für kleine und neue Blogs ist es aber sehr schwierig Werbepartner zu finden, deren Ansprüche sind schon hoch. Und der PR einer Seite wird immernoch als Maßstab genommen.
Aus meiner täglichen Berufspraxis kenne ich die Responsequoten relativ genau. Man darf natürlich nicht erwarten, an die 90 % Reaktionen zu bekommen.
Ganz im Gegenteil. Wenn es hervorragend läuft und alle Kriterien stimmten, darf man mit eine Response von 10 % rechnen. Dann aber nur, wenn das Mailing stimmt und die Zielgruppe genau da abgeholt wird, wo sie gerade steht.
Aber wenn dieser Faktoren gegeben sind, gibt es keinen effektiveren Weg, neue Kunden zu gewinnen.
Wenn ein Mailing einmal zu einem Control (Gewinnertext) geworden ist, lässt er sich mindestens 2 Jahre einsetzen. Wenn das Auftragsbuch es zulässt, können so leicht 100, 1000, 10.000 oder 150.000 Kunden in einer Woche angeschrieben werden.
Ein weiterer gigantischer Vorteil. Eine solche Aktion ist im Vorhinein genau berechenbar. Und der ROI im nachhinein genau ermittelbar.